Warum ich nach dem Aufwachen die immer gleichen Gedanken habe und was das mit mir macht…

Warum ich nach dem Aufwachen die immer gleichen Gedanken habe und was das mit mir macht…

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Ich spüre, dass ich wach bin, und noch bevor ich meine Augen öffne, kommen folgende Gedanken in meinen Kopf:

  • Danke, dass ich aufwache
  • Danke, dass ich atme
  • Danke, dass ich lebe
  • Danke, dass ich diesen Tag erleben darf
  • Danke, Danke, Danke!

Woher diese Gedanken kommen? Ich denke sie bewusst – ich hole sie bewusst, Tag für Tag, noch bevor ich meine Augen öffne. Wenn man sich mehr mit Yoga auseinandersetzt, gelangt man Wohl oder Übel irgendwann zu dem Punkt, wo man sich mit dem Leben und vor allem mit dem Tod auseinandersetzt.

 Es gibt so viele Ideen und Vorstellungen über dieses Thema wie es Menschen gibt und meiner Ansicht nach sind sie alle richtig. Lassen wir dem Tod seine Macht und Magie, indem wir ihn uns so vorstellen dürfen, wie wir möchten.

Was Hand in Hand mit dem Tod kommt ist die Angst davor. Angst davor zu sterben, Angst davor, dass die Liebsten von uns gehen usw. Doch was macht diese Angst mit uns? Sie hat die Fähigkeit uns zu blockieren, uns gewisse Sachen nicht versuchen zu lassen, uns lieber zurückzuhalten anstatt mutig nach vorne zu schauen. Diese Angst blockiert uns im Leben. Das Paradoxe daran ist: wir müssen alle einmal sterben, das ist Fakt und unausweichlich. Warum wollen wir uns dann ein ganzes Leben lang davor fürchten? Die Furcht davor hält uns nicht davon ab zu sterben, sondern davor zu leben.

Wir können das Ganze umdrehen und diesen Fakt, diese Tatsache, dass wir alle einmal sterben, so auch unsere Liebsten, als ein Geschenk ansehen. Wir können diese Endlichkeit nutzen, um uns jeden Tag ins Gedächtnis zu rufen, dass es etwas Besonderes ist, dass wir am Leben sind. Das jeder Tag ein Geschenk ist – und auch wenn man diesen Spruch schon viel zu oft gehört hat, hat er etwas sehr Wahres in sich.

Wir nehmen jeden einzelnen Tag viel zu selbstverständlich wahr. Wir nehmen jeden Moment und all die Zeit mit unseren Liebsten halbherzig und normal wahr, wir eilen mit unseren Gedanken bereits in die Zukunft und vergessen dabei das Hier und Jetzt – Denn es ist nicht selbstverständlich, dass wir gerade atmen und es ist nicht selbstverständlich, dass wir diesen Tag erleben dürfen.

Deshalb möchte ich dankbar sein und mir das immer wieder in Erinnerung rufen, dass jeder Moment kostbar ist, weil ich ihn erleben darf. Und genau das ist es, womit ich JEDEN Tag meines Lebens beginnen möchte, mit der Erinnerung daran, dass ich jetzt gerade atme und dass ich jetzt gerade lebe und dafür bin ich dankbar.

Und erst wenn ich diese Dankbarkeit in mein Herz gelassen habe, öffne ich meine Augen und beginne den (geschenkten) Tag.

 

Tatsächlich ist der Text ein wenig älter. Ich hab ihn vor mehr als einem Jahr geschrieben, wo ich mich wohl oder übel sehr stark mit dem Thema Leben und Tod auseinandersetzen musste (durfte). Dankbarkeit und Achtsamkeit haben mir sehr dabei geholfen, genauso wie Akzeptanz und Vertrauen. Es ist schön, dass dieser Text gerade jetzt wieder auftaucht und ich mich daran erinnern darf.

 

Wie stehst du zu dem Thema? Beobachte deine ersten Gedanken beim Aufwachen und wenn es nicht die sind, die du gerne hättest – bring sanft Achtsamkeit und Routine dahin und ändere sie behutsam. Du hast die Macht. Es sind deine Gedanken, vergiss das nicht.

 

Danke fürs Lesen, ich hoffe du konntest was daraus mitnehmen.

Alles Liebe,

Anna

Anna

Anna Posch ist diplomierte Yogalehrerin und angehende Yogacoachin. Sie ist mit Yoga aufgewachsen und teilt ihr Wissen darüber seit 2017 in Form von Yogakursen, Einzelstunden, Workshops und Yogaretreats.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Hanni

    Wunderschön ❤️ danke Anna

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